Sting Operation
Das legendäre Woodstock-Festival von 1969 gilt als Urknall der Rock- und Festivalkultur. 50 Jahre später wagt die Schweizer Jazzformation „Sting Operation“ zusammen mit der niederländischen Sängerin Devi Reith einen neuen Blick auf den ungewöhnlichen Anlass. Das Festival stand immer schon in Wechselbeziehung zum Jazz. Einerseits beeinflusste es vor allem in den ersten Jahren Jazzmusiker (insbesondere Miles Davis). Andererseits wurde auf der Openair-Bühne viel improvisiert und es kamen erstaunlich viele Jazz-, Blues- und Gospelklassiker zur Aufführung.
„Sting Operation“ nimmt Songs wie Purple Haze (Jimi Hendrix), Evil Ways (Santana) oder One Day At A Time (Joan Baez) und verarbeitet diese zu eignen, im Jazz geerdeten Interpretationen. Für die Band ist dies der zweite „Undercover-Einsatz“ (Englisch: sting operation) für die Ohren. Die erste Mission galt den Kompositionen von Sting/The Police.
Sting Operation plays Woodstock Jazz
Als Abschluss ist unlängst die CD „Every Smile You Fake“ erschienen. Sie dokumentiert die Vorgehensweise der Band und ihre bisherige Arbeit. Die Musiker von „Sting Operation“ tun letztlich das Gleiche, was die Grossen des Jazz immer schon taten. Auch diesen dienten bekannte, populäre Songs oft als Ausgangspunkt für Neues. John Coltrane kreierte aus dem Musical-Ohrwurm „My Favorite Things“ einen Jazzhit. Miles Davis interpretierte „TimeAfter Time“ von Cyndi Lauper auf seine ganz besondere Weise. Auch Cannonball Adderley, Louis Armstrong, Charlie Parker und viele mehr – alle spielten die Popsongs ihrer Zeit und improvisierten dazu.